Netzwerk Inklusive Praxis in der Kinder- und Jugendarbeit

 

Das Netzwerk versteht sich als Ort für Informationen/ Austausch über Projekte und Entwicklungen zu Inklusion in Frankfurt am Main und Umgebung. Unter Anerkennung der Kompetenzvielfalt aller Beteiligten findet Vernetzung unterhalb der unterschiedlichen Trägerstrukturen statt und es werden gemeinsame Aktionsfelder identifiziert, Projekte/Fachveranstaltungen initiiert und durchgeführt.

Hauptanliegen des Netzwerks ist, Inklusion in der Öffentlichkeit bekannt zu machen, Interesse zu wecken und Motivation zu fördern. Ebenfalls besteht das (fach-)politische Interesse, Inklusion in der Praxis der Kinder- und Jugendarbeit umzusetzen.

Interessierte können sich für weitere Informationen und die Aufnahme in das Netzwerk gerne per Mail an: jugendbildungswerk@stadt-frankfurt.de wenden 

Das Netzwerk trifft sich viermal pro Jahr 

 

Historie

Am Beginn der Netzwerkbildung stand das Projekt „Vielfalt für alle!“

Es wurde im Jahr 2009 vom Club Behinderter und ihrer Freunde e.V. (CeBeeF) und der Frankfurter Behindertenarbeitsgemeinschaft (FBAG) mit der Zielsetzung gegründet, Kindern und Jugendlichen mit und ohne Behinderung in Frankfurt/Main eine gleichberechtigt Teilhabe an allen Freizeitangeboten zu ermöglichen.

Inklusion hat den Anspruch, niemanden auszuschließen, sondern jedem Menschen die von ihm gewünschte Teilhabe an sozialen und gesellschaftlichen Aktivitäten zu ermöglichen. Voraussetzungen dafür sind Veränderungen von gesellschaftlichen und institutionellen Strukturen, die der Verschiedenheit der Menschen mehr gerecht werden. Bestimmte soziale Gruppen sind eher von sozialem oder gesellschaftlichem Ausschluss bedroht oder betroffen. Inklusion nimmt alle von Ausschluss oder Benachteiligung bedrohten oder betroffenen sozialen Gruppen in den Blick. Behinderung ist dabei nur ein Merkmal neben kultureller, ethnischer, sozialer oder sexueller Verschiedenheit.

Inklusion bedeutet, dass jeder Mensch gleichermaßen wertgeschätzt und mit seinen individuellen Stärken, Schwächen und Bedürfnissen respektiert wird. Dies bedeutet, dass jede und jeder gleichwertigen Zugang zu den gleichen sozialen und gesellschaftlichen Aktivitäten hat und selbst darüber entscheiden kann, ob und in welchem Umfang sie bzw. er diese Möglichkeiten nutzt.

Inklusion heißt, den Blick auf das Individuum und seine Individualität zu richten, niemanden zu bevorzugen und niemanden zu benachteiligen. Dabei ist jede Individualität die Summe zahlreicher physischer, psychischer, sozialer und kultureller Bestandteile, die allesamt wertfrei und respektvoll anerkannt werden. Das Kriterium der Individualität ermöglicht stets die interessen- oder bedarfsbezogene Bildung temporärer oder dauerhafter, flexibler Gruppen.

Inklusion bedarf einer breiten Beteiligung und Unterstützung, sie entfaltet ihre Wirkung besonders im Sozialraum.

 

Bildungsverständnis

Das Netzwerk vertritt ein erweitertes Bildungsverständnis: Die Persönlichkeitsentwicklung von Kindern und Jugendlichen wird in formalen, non-formalen und informellen Bildungskontexten gleichermaßen geprägt. Damit kommt sowohl schulischer als auch außerschulischer Bildungsarbeit eine hohe Bedeutung zu. Das Netzwerk plädiert in diesem Zusammenhang für eine kooperative Zusammenarbeit zwischen Schule und Jugendhilfe auf Augenhöhe.

 

 

Selbstverständnis des Netzwerks (Interessen, Funktionen, Intentionen)

  • Ort für Informationen/ Austausch über Projekte, Veranstaltungen, Entwicklungen zum Thema Inklusion in Frankfurt und Umgebung
  • kollegiales Miteinander, keine Konkurrenz, sondern gegenseitige Unterstützung, Ergänzung
  • fachlicher Austausch, Kompetenzvielfalt der Beteiligten, interne Fortbildung
  • Vernetzung unterhalb der unterschiedlichen Trägerstrukturen, neue Formen der Zusammenarbeit etablieren
  • gemeinsame Aktionsfelder identifizieren, Projekte, Fachveranstaltungen u.ä. initiieren, durchführen
  • flexible, heterogene, organische Struktur, die sich an Themen, Projekten, Veranstaltungen, Fragestellungen etc. entwickeln kann
  • das Thema Inklusion in der Öffentlichkeit bekannt machen, Interesse wecken, Motivation fördern
  • (fach-)politisches Interesse, Inklusion in der Praxis der KiJu Arbeit umzusetzen, politisches Engagement für strukturelle Veränderungen (z.B. Förderstrukturen, Haltungen) in Fachgremien
  • Das „Netzwerk Inklusion“ wird als politischer Verbündeter gesehen, der Austausch untereinander ist gewünscht und wird bereits durch Teilnahme einzelner VertreterInnen in beiden Netzwerken gewährleistet.